Falls es bei einer fortgeschrittenen Arthrose des Kniegelenks (Verschleißerkrankung) zu einem erheblichen Leidensdruck kommt und die konservative Therapie keine Besserung mehr bringt kann der Ersatz des Gelenks erforderlich sein. Bei der sogenannten Knieendoprothetik unterscheidet man zwischen dem Teil- und dem Komplettgelenkersatz. Beim Teilgelenkersatz wird nur der äußere oder innere Teil zwischen Ober- und Unterschenkel durch eine sogenannte Schlittenendoprothese ersetzt. In selteneren Fällen wird auch ein Teilersatz des Gelenks zwischen Kniescheibe und Oberschenkel ersetzt. Beim kompletten Oberflächenersatz (Totalendoprothese) wird die Oberfläche von Ober- und Unterschenkel durch das Kunstgelenk ersetzt.
Durch den Einbau der Knieendoprothese kommt es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden, die klinischen Ergebnisse sind aber beim konventionellen Einbau der Endoprothese nicht so gut wie die der Patienten mit einer Hüftendoprothese. Herr Professor Gollwitzer und Herr Professor Weber bauen deshalb die Totalendoprothese seit vielen Jahren individualisiert mit anatomischer Ausrichtung ein. Dabei wird durch den Einbau der Prothese die individuelle Anatomie wieder hergestellt so wie sie vor der Arthrose vorlag. Diese Technik wird kinematisches Alignment genannt und führt zu einem stabilen und harmonischen Bewegungsablauf des Kniegelenks ohne Instabilitäten oder Überspannungen. Vor dem kinematischen Alignment werden auf einer Röntgenaufnahme des gesamten Beins die Achsen vermessen um diese anschließend wieder zu rekonstruieren.
In der ATOS Privatklinik München werden die Teil- und Totalendoprothesen roboterassistiert (MAKOplasty) eingebaut. Dabei wird vor der Operation durch eine 3D- Computertomographie ein Modell des Beins erstellt, auf dem bereits vor der Operation die Knieendoprothese geplant wird. Nach Abschluss der Planung ermöglicht die Robotik intraoperativ eine hochpräzise Umsetzung der geplanten Implantatpositionierung unter Beachtung der Bandspannung des Kniegelenks. Dabei wird das Kniegelenk an die individuelle Anatomie angepasst und eingebaut. Der Roboter unterstützt dabei den Operateur während des Eingriffs, wobei dieser jederzeit die Kontrolle über den Eingriff hat und diesen auch selbst durchführt.
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
ZB Sportmedizin, Chirotherapie
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